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1503 189
Zusammenstellung und Überprüfung von Grundlagen für ein praxisgerechtes Überwachungssystem beim Einsatz von Spannverfahren mit nachträglichem Verbund
15.246
IDN 706754
Forschungsstelle RWTH Aachen, Lehrstuhl und Institut für Massivbau (Prof. Dr.-Ing. J. Hegger)
Bearbeiter Cordes, H.
Hegger, J.
Nowak, D.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Juni 1998

Wegen des komplexen Reibungsverhaltens von Spanngliedern mit nachträglichem Verbund treten in der Baupraxis gelegentlich Schwierigkeiten bei der Spannkrafteintragung auf. Insbesondere der Spannbetonbrückenbau ist hiervon betroffen. Mit der Anhebung der zulässigen Spannstahlspannungen in Eurocode 2 sowie im Neuentwurf von DIN 1045-1 werden die bisher vorhandenen Überspannreserven erheblich reduziert. Das kurzfristige Überspannen zum Ausgleich von unplanmäßigen Spannkraftdefiziten wird somit künftig in seiner Wirksamkeit stark eingeschränkt. Eine zuverlässige Vorausbestimmung der Reibungsverluste sowie Kontrolle der Spannkrafteintragung auf der Baustelle erhalten deshalb einen besonderen Stellenwert. Im Forschungsvorhaben wurden einige offene Fragen zum Reibungsverhalten von Spanngliedern mit nachträglichem Verbund beantwortet. Den Schwerpunkt der Untersuchungen bildeten die ungewollten Spanngliedumlenkungen, die infolge von Einbauungenauigkeiten sowie Verformungen der punktuell gestützten Hüllrohre beim Betonieren entstehen. In umfangreichen Baustellenversuchen wurde die Hüllrohrlage vor und nach dem Betonieren gemessen. Auf der Grundlage der gewonnenen Meßergebnisse wurden wirklichkeitsnahe Werte des ungewollten Umlenkungswinkels k für unterschiedliche Hüllrohre und Einbaubedingungen im Bauwerk abgeleitet. Dem entwerfenden Ingenieur wird damit erstmals die Möglichkeit gegeben, die ungewollten Spanngliedumlenkungen analystisch zu ermitteln. Der Bericht faßt neben den Messungen neuere Untersuchungen zum Einfluß unterschiedlicher Hüllrohre auf die Spanngliedreibung zusammen.

Veröffentlichung