Zurück Vor
1508 181
Vergleichende Untersuchung herkömmlicher Störfall- und Brandmeldesysteme mit neuen digitalen Auswertungssystemen auf ihre Eignung zur schnelleren und sicheren Detektion von Stör- und Brandfällen in Straßentunneln
3.344
IDN 707173
Forschungsstelle Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA), Köln
RWTH Aachen, Institut für Straßenwesen (isac) (Prof. Dr.-Ing. M. Oeser)
Bearbeiter Brake, M.
Haack, A.
Schreyer, J.
Mayer G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: August 2004

Die vergleichende Gegenüberstellung von Verfahren zur Branderkennung macht deutlich, dass herkömmliche Systeme ( Linienbrandmelder) Mängel in der Detektion aufweisen. Diese Defizite entstehen durch zu lange Detektionszeiten, welche in den meisten Fällen über der maximalen Branddetektionszeit von 60 Sekunden liegen. Dagegen zeigt sich, dass die Untersuchungsergebnisse bei den Videodetionssystemen bzgl. Rauchdetektion stärker streuen. Die Detektion erfolgte hierbei unter RABT-Bedingungen zwischen 19 und 82 Sekunden. Der Vergleich der Verfahren zur Detektion verkehrlicher Störfälle zeigt deutlich, dass es generelle Unterschiede zwischen videobasierten und herkömmlichen, auf lokaler Verkehrsdatenerfassung basierenden, Systemen gibt. Keines der herkömmlichen Störfalldetektionsverfahren ist in der Lage, eine korrekte Typisierung der hier untersuchten Ereignisse durchzuführen. Auch nach dem Kriterium einer schnellen und sicheren Detektion eignen sich diese Verfahren nicht zu einer zuverlässigen Anwendung in Tunneln. Lediglich die korrelative Messtechnik zeigt gute Ergebnisse hinsichtlich einer treffenden und schnellen Detektion von Störfällen. Das auf Grund der Untersuchung als erfolgversprechend angestrebte Ziel gemeinsamer technischer Einrichtungen zur Brand- und Störfalldetektion ist hiermit jedoch nicht erreichbar. Videodetektionssysteme ermöglichen dagegen eine zeitnahe und exakte Detektion der Störfälle. Alle Störfalleszenarien werden erkannt und überwiegend korrekt typisiert. Die Bandbreite, innerhalb der die Störfälle detektiert werden, ist äußerst gering. Die mittleren Detektionszeiten der einzelnen Systeme variieren zwischen 0 und 12 Sekunden. Begründete Aussagen hinsichtlich Fehlerquoten von Videodetektionssystemen im Langzeitbetrieb sowie wirtschaftlicher und praktischer Aspekte sind derzeit noch nicht möglich.

Veröffentlichung Haack, A.; Schreyer, J.; Brake, M.; Mayer G.: Brand- und Störfalldetektion in Straßentunneln - Vergleichende Untersuchungen. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2005, 108 S., zahlr. B, T, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik ( BMVBW, Bonn) H. 925). - 3-86509-357-4