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Harmonisierung der Qualitätsdefinitionen von Straßenverkehrszuständen und Erstellen eines Klassifizierungsschemas für die Anwendung in intelligenten Verkehrssteuerungssystemen | |
3.494 | |
IDN 708938 | |
Forschungsstelle |
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Verkehrswesen - Planung und Management (Prof. Dr.-Ing. J. Geistefeldt) Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen |
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Bearbeiter |
Geistefeldt, J. Hohmann, S. Hense, B. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn |
Stand | Abschluss: September 2015 |
Zuverlässige und eindeutige Informationen über den aktuellen Verkehrszustand sind die Voraussetzung für eine effiziente Nutzung des Straßennetzes. Das Fehlen eines einheitlichen Klassifizierungsschemas für Verkehrszustände führt bislang zu Abstimmungsbedarf zwischen verschiedenen Aufgabenträgern bei der Entwicklung und Umsetzung von Steuerungsstrategien und Informationsangeboten. Im Rahmen der Untersuchung wurde ein einheitliches Konzept zur Definition von Straßenverkehrszuständen entwickelt. Dazu wurden zunächst anhand von Literaturrecherchen und Expertengesprächen vorhandene Klassifizierungsansätze dokumentiert und verglichen. Zur Auswahl einer geeigneten verkehrlichen Kenngröße zur eindeutigen Ermittlung und verständlichen Beschreibung des Verkehrszustands wurden Verkehrskenngrößen auf Bundesfernstraßen und Stadtstraßen empirisch analysiert. Die Grundlage bildeten sowohl querschnitts- als auch streckenbezogen erfasste Daten. Die mittlere Geschwindigkeit über einen Streckenabschnitt führt dabei erwartungsgemäß zu einer deutlich präziseren Beschreibung des Verkehrszustands als lokale Geschwindigkeitswerte aus stationären Datenerfassungseinrichtungen. Im Rahmen von GPS-Messfahrten wurden subjektive Bewertungen von Probanden durchgeführt, die der gemessenen Geschwindigkeit gegenübergestellt wurden. Anhand dieser Daten wurden Grenzwerte für ein sechsstufiges Klassifizierungsschema erarbeitet. Für verständliche Verkehrsinformationen wurde das Schema in ein dreistufiges System überführt. Das Schema wurde anhand realer Beispiele aus dem zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagement getestet. Dabei wurden Anwendungsempfehlungen gegeben und Einsatzgrenzen aufgezeigt. Das entwickelte Klassifizierungsschema eignet sich vorwiegend für die Anwendung in Verkehrsinformationssystemen. Für Verkehrssteuerungsanwendungen sind dagegen in der Regel spezifische Definitionen von Verkehrszuständen erforderlich. |
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Veröffentlichung | Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 106, 2019 |