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Auswirkungen der Extraktion von Gesteinskörnungen aus Asphalt sowie aus der Porosität von Gesteinen auf den PSV
6.080
IDN 707284
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Verkehrswegebau (Prof. Dr.-Ing. M. Radenberg)
Bearbeiter Krass, K.
Kollar, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: November 2006

Ziel des Vorhabens war einerseits die Klärung der Frage, welche möglichen Veränderungen der Polierresistenz von Gesteinen durch die Herstellung von Asphaltmischgut, durch die Einwirkung des Bindemittels und durch den Einfluss der Extraktion bzw. des Lösungsmittels zu erwarten sind. Diese Untersuchungen wurden an der normgerechten Prüfkörnung 8/10 mm durchgeführt. In ergänzenden Untersuchungen wurden unter gleich bleibenden, festgelegten Prüfbedingungen die Polierwerte an der Körnung 5/8 mm (P5/8) ermittelt. Außerdem wurden an drei Gesteinsarten mit unterschiedlichem PSV-Niveau (niedrig, mittel, hoch) die Polierwerte P5/8 nach Extraktion bestimmt. Insgesamt wurden neun Gesteinsarten ausgewählt, die regelmäßiger Qualitätskontrolle unterliegen und für den Einsatz in Asphaltdeckschichten geeignet sind. Im Vergleich dazu wurde ein Kalkstein mit feinporiger Gefügestruktur mit untersucht. An den untersuchten Gesteinen wurden deren Polierwerte PSV und P5/8 ermittelt. Die Prüfkörnungen 8/10 mm wurden in einem Splittmastixasphalt 0/10 S verwendet. Dabei wurden Asphaltreihen mit dem Bitumen 50/70 sowie mit einem PmB 45 hergestellt. Die Gesteinskörnungen wurden aus den Asphalten jeweils mit den Lösungsmittel Trichlorethylen und Methylenchlorid extrahiert und anschließend poliert. Die Prüftoleranz betrug bei 10 von 11 untersuchten Gesteinen ± 2 PSV-Einheiten. Bei der Elektroofenschlacke streuen die Prüfergebnisse in einem Bereich von ± 3 PSV-Einheiten. Die P5/8-Werte nach der Extraktion liegen ebenfalls innerhalb der Toleranz von ± 2 Einheiten wie bei den PSV. Damit bestätigt sich auch hier, dass durch die Extraktion keine Veränderung der Polierwerte zu erwarten ist. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei güteüberwachten Gesteinen, die standardmäßig in Asphaltdeckschichten verwendet werden, keine Änderung des PSV infolge einer Aufnahme von Bitumenkomponenten oder infolge des Lösungsmitteleinflusses bei der Extraktion zu erwarten ist. Eine Niveauverschiebung der Polierwerte an der Körnung 5/8 mm gegenüber den Polierwerten an der Körnung 8/10 mm findet nicht statt.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 82, 2007; Krass, K.; Kollar, J.: Auswirkungen der Extraktion von Gesteinskörnungen aus Asphalt sowie aus der Porosität von Gesteinen auf den PSV. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2007, 64 S., 4 B, 9 T, 13 Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 961). - 978-3-86509-660-9